Insgesamt gibt es von dem Gemälde acht Fassungen, von denen mindestens zwei erhalten sind (einer davon in Darmstadt, Hessisches Landesmuseum)

Das Gestade der Vergessenheit, Urfassung, Hessisches Landesmuseum Darmstadt


Wann die Urfassung gemalt wurde, wissen wir nicht. Bracht erwähnt sie 1888 in einem Brief an seine Mutter, bevor im Oktober 1889 das Bild zur Ausstellung der hessischen Kunst nach Darmstadt schickt.

Dort findet es derart begeisterte Aufnahme, dass es in die Sammlung des Großherzogs Ernst Ludwig aufgenommen wird. Der Künstler bekommt dafür… nichts. Er darf sich lediglich geehrt fühlen, dass er dem Herzog das Gemälde schenken durfte…

Was stellt das Kunstwerk da? Auf den ersten Blick nur eine verschneite Landschaft mit schroffen Felsen und einem dunklen Himmel.

Schaut man sich das Gemälde jedoch genauer an, vor allem die weißen Flecken auf dem Strand, erkennt man, dass es Schädeln sind. Ganz viele Schädel, zu viele für ein einfaches Schiffsunglück.
Daher geht die Interpretation soweit, in dem Gemälde und unter seinem Titel ein Gesamtende der Menschheit zu erkennen.

Der Homo sapiens, einst unzählig den Planeten bewohnend, ist nun ausgestorben und vergessen. Seine Schädel bleiben auf einem verlassenen, von allen vergessen Strand. Die Sonne geht unter, ihre Strahlen verschwinden am Horizont, so dass nur noch die Spitzen der Felsen erleuchtet sind. Tod. Vergessenheit